Ginseng
Eleutherococcus senticosus, auch sibirischer Ginseng genannt, ist das Geheimnis der russischen Langzeit-Weltraumaufenthalte und sportlichen Erfolge.
Die grundlegenden Forschungen über die Wirkungen dieser Pflanze gehen auf Nicolai Lazarev in den Vierziger- und Fünfzigerjahren zurück. Dessen Schüler, Israel Brekhman, hatte dann „die Gnade der späten Geburt“ insofern, als erst er über Glasnost und Perestroika die Chance hatte, die bemerkenswerte Nützlichkeit der russischen Forschungsergebnisse durch Joint Venture mit einem kapitalkräftigen amerikanischen Unternehmen in Materielles umsetzen zu können.
Die relative Abgeschiedenheit der russischen Forschungen der Ära des kalten Krieges hatte einerseits den Vorteil, gigantische Studienzahlen (über 1000 Studien) zu ermöglichen, andererseits den Nachteil, daß diese Studien kaum gelesen wurden. Sie sind alle auf russisch gehalten – Ehrensache.
Sibirischer Ginseng zumindest ist aus dem Status eines „Geheimtips“ mittlerweile längst entwachsen: hunderte von Hochleistern, incl. Sportlern schwören darauf und, wenn ich ehrlich bin, es ist auch einer meiner Favoriten.
Wenn ich irgendeine absolute Topempfehlung für Leistungssteigerung und Vitalisierung abgeben müßte, würde ich Eleutherococcus als Nr. 1 nennen.
Was macht Eleutherococcus so einzigartig ?
Zunächst ein kurzer Bezug auf den (noch) bekannteren Verwandten: koreanischen Ginseng. Lazarov war natürlich von koreanischem Ginseng ausgegangen. Die Verträglichkeit erwies sich jedoch teils als problematisch: Hitzewallungen, Verstopfungen und Übererregung waren häufigere Nebenwirkungen, die die Steuerung schwierig machten. Zudem war es deutlich zu teuer für die geplanten russischen Einsatzzwecke.
In Eleutherococcus fand Brekhman eine mildere und preiswertere Alternative, von der auch größere Mengen von empfindlichen Personen immer gut vertragen wurden. Eleutheroside scheinen weitaus verträglicher zu sein als die kräftigen Ginsengoide.
Eine Langzeitstudie z.B. über 10 Jahre mit 60000 Arbeitern der Volzhsky Automobilwerke in Tolyatti (Russland) zeigte eine 25% Reduzierung von Abwesenheits- und Krankheitszeiten der Teilnehmer. Grippeerkrankungen wurden um 40% vermindert – allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustandes.
Andere Studien zeigten Verbesserungen der Reaktionszeiten, der Konzentrationsfähigkeit und der Arbeitspräzision. Verbesserungen im Hör- und Sehvermögen, sowie in der Koordinationsfähigkeit waren weitere Ergebnisse der neurologischen Untersuchungen.
Tests an Sportlern zeigten, daß maximale Sauerstoffaufnahme, maximaler Sauerstoffpuls, Höchstleistung und Regenerationsgeschwindigkeit durch Eleutherococcus (im Vergleich mit Placebo) erheblich gesteigert wurden.
Beobachtungen an Gewichthebern, Ringern und Turnern zeigten verbesserte Leistungfähigkeit, verminderte Erschöpfung, verbesserte Stimmung und körperlichen Zustand der Probanden. Bei gesunden Sportlern zeigten sich Ausdauersteigerungen um durchschnittlich 64% bei gleichzeitig verminderten Laktatwerten (ein Parameter für die Fähigkeit zur Sauerstoffaufnahme) und anhaltend geringeren Blutdruckwerten (Stressparameter).
Eleutherococcus ist also eher ein allgemeines Tonikum – kein Aphrodisiakum im engeren Sinn. Dennoch wird es in viele Formeln für sexuelle Tonisierung sinnvollerweise eingeschlossen. Es verbessert ganz allgemein die Fähigkeit mit Belastungen aller Art (Stress) leichter fertig zu werden. Es wird daher auch als Adaptogen bezeichnet – ein Mittel also, das die Anpassung (Adaptation) an Stress erleichtert.
Kein Mittel kann alleine für sich schon 100% aller Problemfälle erfolgreich beeinflussen. Kombinationspräparate haben daher bessere Chancen. Eleutherococcus oder auch asiatischer Ginseng kombiniert z.B. mit Tribulus, Damiana u.a. Stoffen trägt erheblich zu einem wirkungsvollen und verträglichen Mix bei.